Der Untergang von Hochkulturen in der Vergangenheit stellt Wissenschaftler vor die Frage, ob dies durch Naturkatastrophen oder durch menschliches Versagen geschah.
Der Untergang aller Hochkulturen, wie vor ca. 3200 Jahren, könnte heutzutage genauso passieren, wenn mehrere Faktoren wie Klimawandel, Rohstoffknappheit und immer mehr bewaffnete Auseinandersetzungen sich ausweiten.
Als Folge davon könnten sogar gegenwärtige Supermächte untergehen, wie damals Ägypten und Mesopotamien. Kürzlich hat das UN-Kinderhilfswerk UNICEF einen alarmierenden Bericht veröffentlicht. Danach sind mehr als 300 Millionen Kinder, also jedes siebente Kind, von massiver Luftverschmutzung betroffen, was erhebliche gesundheitliche Schäden anrichtet. Durch den Reaktorunfall 2011 in Fukushima gelangen nach einer Simulation des Geomar-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung bis 2020 auch in die entlegensten Winkel des Pazifiks größere Mengen radioaktiver Stoffe und verseuchen Tier und Mensch.
Die schmelzenden Polkappen sind vom Klimawandel massiv betroffen. Das “ewige” Eis schmilzt, ebenso unsere Gletscher, damit geht ein Ansteigen des Meeresspiegels einher. Zu den von kriegerischen Auseinandersetzungen und den daraus resultierenden Fluchtbewegungen betroffenen Menschen werden jene hinzukommen, welche in Nordafrika in den Startlöchern scharren, um der steigenden Armut und der Perspektivenlosigkeit ganzer Generationen zu entkommen. Millionen von Menschen, welche aufgrund des Klimawandels ihre Existenzgrundlage verlieren, werden sich ebenfalls auf die Flucht begeben. Die 147 Nationalstaaten, welche die Genfer Flüchtlingskonvention ratifiziert haben, müssen sich längst mit der Frage auseinandersetzen, ob Klimaflüchtlinge von der GFK umfasst werden sollten und wie mit diesen Menschen umgegangen werden soll. Mit den Putins, Erdogans und Trumps an den Schalthebeln der Macht steuern wir im wahrsten Sinne des Wortes auf eine Bombenstimmung zu. Die Waffenhändler in Österreich verzeichnen einen Ansturm. Die suggerierte Sicherheit einer 9 mm zuhause, im Zeitalter von Massenvernichtungswaffen, steigert das subjektive Sicherheitsgefühl, jedoch nicht die Sicherheit. Die einzige Sicherheit, die wir haben, ist, dass wir alle sterben müssen. Erst wenn wir bemerken, dass die Mauern und Begrenzungen, die wir selbst um uns gezogen haben, fallen, werden wir innerlich und äußerlich frei sein.
Unser Problem ist die Engstirnigkeit, die Gier, die Unersättlichkeit. Wenn wir diesen Weg des Konsumierens, des Wirtschaftens, diesen Raubbau an der Natur und Umwelt weiterhin begehen, werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit dasselbe Schicksal erleben wie so manche Hochkultur vor 3200 Jahren.