“La ilaha illa Allah” heißt übersetzt “Es gibt keinen Gott außer Gott”. Dieser Ausspruch, die Schahada, ist das Glaubensbekenntnis der Muslime.
Das lateinische Sprichwort “Sapere aude” hat die Bedeutung, das Wagnis einzugehen, weise zu sein und den Mut aufzubringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant war der bedeutendste Vertreter der Aufklärung, welcher den Versuch unternommen hat, Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft anzusiedeln und die Menschen aus dem Aberglauben und den Vorurteilen zu befreien. In den Worten des Sozialwissenschaftlers Horst Stuke ausgedrückt: “Wer eigenständig denkt und urteilt, würde sich von allen Autoritäten, Lehren, Ordnungen, Bindungen, Institutionen und Konventionen emanzipieren.”
“La” hat die Bedeutung, alles zurückzuweisen. In den Diskussionen über den Islam wird viel von Gläubigen und Ungläubigen gesprochen. Mit Ungläubigen meint der Koran nicht Atheisten oder Anhänger einer anderen Religion, sondern jene, die im Namen Gottes verbotene Götzendienerei (Schirk) und Arroganz (kibr) leben. Die islamische Welt ist durchdrungen von dieser Götzendienerei und Arroganz, weswegen Vernunft, Verstand und Freiheit an die engen geistigen Ketten gelegt sind, was dazu führt, dass zwischen dem Westen und den muslimischen Ländern die Schere immer weiter auseinandergeht.
Die Engstirnigen, welche die muslimische Welt in Geiselhaft genommen haben, befinden sich im Klerus selbst. Sie sind das Bodenpersonal, welches im Namen Gottes als Vertreter des politischen Islam unter uns lebt. Die Werte der Aufklärung wie Toleranz, Freiheit und Gleichheitsideale werden in keinem einzigen muslimischen Land und auch nicht in den Communitys in Österreich gelebt.
Alle Länder haben sich von den Wurzeln des koranischen Islam, wo mehrfach in Suren und Versen aufgefordert wird, Verstand, Vernunft und Freiheit zu nutzen, Lichtjahre entfernt. Kein Bezug zu einem himmlischen Gott würde die muslimischen Gesellschaften noch schneller zerfallen lassen, denn ohne Moral und Werte der Humanität gibt es keine funktionierende Gesellschaft. Welcher Weg führt für möglichst viele Menschen zu einem guten Leben? Primär durch sozialen Aufstieg, und dieser kann nur durch Bildung erfolgen. Bildung setzt die Möglichkeit voraus, freie Diskussionen zu führen, um die besten Argumente und Methoden statt Willkür und Untertanengeist erkennen und anwenden zu können. Vernunft und Selbstdisziplin zum Wohl der Gesellschaft setzt eines voraus: den Dogmen des muslimischen Klerus und der Unvernunft Grenzen zu setzen. Denn der Grund allen menschlichen Übels, ob IS, Boko Haram, Al-Kaida usw., basiert primär auf einer Theologie der Verachtung in Verbindung mit geopolitischen Interessen.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/blogs/doenmez-direkt/La-ilaha-illa-Allah-ndash-Sapere-aude;art178056,2585192