Trotz bescheidener, überschaubarer Zugewinne im Vergleich zu 2006 und 2008 gibt es am gestrigen Ergebnis nichts schönzureden. Das Wahlziel von 15 Prozent wurde (wieder) verfehlt. Sind die Themen für die sich die Grünen einsetzen die richtigen? Der Kampf gegen Korruption, für einen Neubeginn im Bildungsbereich, der Ausbau der erneuerbaren Energie sowie des öffentlichen Verkehrs und die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich sind trotz Stagnation seit über einem Jahrzehnt bei 10 bis 12 % (vgl. ORF.at) wichtige und die richtigen Grün-Themen.
Es gilt nun zu analysieren, warum dennoch ein derartiges Ergebnis eingefahren wurde. Neben den externen Gründen, wie der neuen politischen Mitbewerberin Neos (vgl. GrenzlandDemokratie) gibt es parteiinterne Denkweisen und Haltungen, welche es zu ändern gilt, sofern die Partei über bescheidene Zugewinne hinaus wachsen möchte. Dazu hat auch GrenzlandDemokratie eine treffende Analyse getätigt: »Grünes Wundenlecken und eine Sanduhr, die bis 2018 rieselt.«
Eines haben wir Grünen wieder nicht geschafft: Arbeiter- und PensionistInnen sowie die Jugend ohne Matura anzusprechen – trotz umfangreicher Mapping-Studien.
Dies hat mitunter ihren Grund darin, dass Bauch-Entscheidungen und Seilschaften bei der Listenplatzerstellung der KandidatInnen mehr im Vordergrund stehen als strategische Überlegungen, wie durch wen Zielgruppen optimal angesprochen werden können (Stichworte „Draht zur BürgerIn”, wachsender Nichtwähleranteil – siehe Grafik unten). Neben der Auswahl der Themen für die sich eine Partei stark macht, ist es auch wichtig sich anzusehen WER Themen WIE umsetzt und verkörpert. Als Beispiele seien hier die Debatte rund um die Mariahilfer Straße oder der Umgang mit den Pro-Erdogan-Demos in Wien angeführt, welche den Grünen viele Sympathiewerte gekostet haben.
Das wir die richtigen Themen besetzen, steht außer Zweifel, ob wir die richtigen Mittel und Personen gewählt haben, darüber muss nun intern diskutiert werden – ohne Schönfärberei und Rücksicht auf FreundInnen-Wirtschaft.
Wenn Bauchgefühl und FreundInnendenken Einzug halten, dann wird eine Partei mehr verwaltet als gestaltet, dies gilt es nun zu überwinden. Dies sind wir als Grüne BerufspolitikerInnen den Menschen schuldig, welche sich in den letzten Wochen die Sohlen für uns abgelaufen haben!
Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen mich ganz besonders bei all jenen Menschen zu bedanken, welche in den letzten Wochen für uns Grüne gelaufen sind und von ganzem Herzen jenen, welche mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt haben. Die Unterstützung seitens der Partei für meine Person war bescheiden und überschaubar, dafür war die Unterstützung von Außenstehenden umso größer. Dies ist für mich keine Selbstverständlichkeit, dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken. Unabhängig vom Ergebnis, werde ich auch weiterhin Ihre und deine starke kritische Stimme im Parlament sein.
Efgani Dönmez – Mehr Mut in der Politik. (Facebook-Seite)
Efgani Dönmez …D wie DANKE! from Die Traumsieberei on Vimeo.
[…] überraschenden Ergebnisse für TS (vgl. Neuwal.com), FPÖ (vgl. Blogeintrag) und die Grünen (vgl. EfganiDoenmez.at). (vgl. […]
[…] und die FPÖ ein Ego-Problem (vgl. Artikel), sondern auch die Grünen, wenn auch subtiler? (vgl. EfganiDoenmez.at) Die Grüne Alternative, die altruistisch, tolerant und basisdemokratisch gilt, vielleicht aber den […]
[…] jetzt schon auf die EU-Wahl im Mai 2014 fokussieren anstatt konstruktive interne Kritik (vgl. EfganiDoenmez.at) gründlich aufzuarbeiten? Auch die Führungsebene der Sozialdemokratie wäre gut beraten interne […]
[…] Demokratiedefizit 4: Der Anstieg der Nichtwählerquote auf über 25 % und der damit (und oben beschriebenen Defiziten) verbundene, anhaltende Sinkflug unserer Demokratie ist doch die wirkliche Schlagzeile dieser Tage! Nicht das Aus für das BZÖ, nicht der Einzug der Neos ins Parlament oder die (nicht) überraschenden Ergebnisse für TS, FPÖ und die Grünen. […]
[…] Das Ende der Dominanz der SPÖ und der Verlust des Rückhalts weltoffener Kräfte in der Bevölkerung Wiens ist aber kein neuer Rechtsruck, sondern Ausdruck einer alten Krise der Sozialdemokratie und der auch schon nicht mehr ganz taufrischen Stagnation der Grünen. […]