EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Auch Teile der Grünen bieten politischen Handlangern des Islams eine Bühne

Eine Veranstaltung zu dem kürzlich erschienenen Buch “Islamophobie in Österreich” wurde in den Räumlichkeiten des Parlaments am 14.06.2010 abgehalten. Als Veranstalter traten die GBW-Minderheiten (Grüne Bildungswerkstatt – Bildungsakademie der Grünen) auf. Am Podium saßen Farid Hafez (Herausgeber des Buches), Barbara Jäger (Poltikwissenschaftlerin), Barbara Liegl (Geschäftsführerin Verein ZARA) und Rüdiger Lohlker (Islamwissenschaftler).

Farid Hafez widmet in seinem Buch ein ganzes Kapitel unter dem Titel „Islamophobe Diskursstrategien in Grün und Blau. Eine diskursanalytische Analyse eines Interviews des Grünen Bundesrat Efgani Dönmez.“, meiner Person.
Der Autor unternimmt den Versuch, kritisch getätigte Aussagen von mir, in Bezug auf die konservativen Funktionäre der unterschiedlichen islamischen Glaubensgemeinschaften und deren Handeln in der österreichischen Öffentlichkeit in einen Kontext zur Kritik an der Religion zu stellen.

Eines muss an dieser Stelle unmissverständlich klargestellt werden. Ich habe niemals die Religion kritisiert, sondern jene Gruppierungen und Erscheinungen, welche unter dem Deckmantel der „Integration“ und diversen „Kulturvereine“ Ihre Politik der Herkunftsländer nach Österreich importieren und den islamischen Glauben politisch instrumentalisieren!

Als aufgeklärter und säkularer Moslem mit alevitischen Wurzeln vertrete ich einen Islam, welcher sich in den Kontext der gegenwärtigen Lebensrealität einfügt sowie vorwärtsgerichtet ist und nicht konservierend bis lähmend, durch die sogenannten Vertreter der Muslime, in Europa und Ihren Institutionen in Erscheinung tritt.

Farid Hafez arbeitet in seinem Buch viele Details zu meiner Person heraus, jedoch vermittelt er kein ganzheitliches Bild, welches angeblich der wissenschaftlichen Vorgehensweise der KDA-Analyse entsprechen sollte, die er sich bedient.

Mit keinem einzigen Wort erwähnt er, dass ich Alevit bin und ich jene Richtung im Diskurs vertrete, welcher das Alevitentum innerhalb des Islams angesiedelt sieht. Hafez schreibt natürlich nicht, dass unter anderem gegen die Aleviten in der Türkei Repressalien in unterschiedlichsten Variationen an der Tagesordnung sind.
Hafez erwähnt auch nicht, dass ich in einer Region geboren wurde, wo es vor 17 Jahren einen Anschlag auf alevitisch-stämmige Intellektuelle, Schriftsteller und Musiker gegeben hat, wo 35 Menschen ums Leben gekommen sind und bis heute kein Gedenkmahl, trotz intensiver Bemühungen, errichtet wurde.
Den größten Augenmerk, an dieser Stelle, muss man darauf legen, wie es so weit kommen konnte, dass so viele Menschen vor den Augen einer tobenden Menge und untätigen Hilfskräften im Feuer umkommen mussten.

Die Mechanismen waren damals die gleichen, welcher sich Farid Hafez und seine nahestehenden islamisch-politischen Masterminds heute weltweit bedienen.

Menschen die kritisch denken und die Machenschaften von Gruppierungen und Institutionen hinterfragen, welche die Religion politisch instrumentalisieren, werden zu Islamophoben, Ungläubigen erklärt.

Der lange Zeit im europäischen Exil lebende liberale ägyptische Denker Nasr Hamid Abu Zaid war dem islamischen Etablishment ein Dorn im Auge. Seine Widersacher waren nicht nur theologische Berater sondern auch gewissenlose Geschäftsleute, welche zig tausenden Gläubigen die Ersparnisse, unter Vorspiegelung religiöser Unwahrheiten, abgenommen haben (auch in Österreich), um diese in undurchsichtigen Kanälen für den Ausbau der eigenen Machtstrukturen zu verwenden.
Auch der aufgeklärte liberal denkende Wissenschaftler Mouhanad Khorchide wurde zum Zielobjekt von Angriffen und Denunzierungen, weil er den miserablen Bildungsstand und fehlende Kompetenzen von Imamen in einer wissenschaftlichen Arbeit Publik machte.
Wenn der Versuch diese „Mundtot“ zu machen nicht reicht, dann gibt es genügend andere Mittel diese zum Schweigen zu bringen, wie der Fall von Turan Dursun zeigt.

Durch meine Kritik, welche ich an den diversen islamisch geprägten Institutionen und deren politischen Handlangern in Österreich getätigt habe, wurde von unterschiedlichen Seiten der billige Versuch unternommen auch mich „Mundtot“ zu machen.

Den Reigen hat der SPÖ-Abgeordnete und zugleich „Integrationsbeauftragter“ der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) Omar Al Rawi eröffnet, indem er sinngemäß gemeint hat „Dönmez sei Alevit und habe in inner-islamischen Angelegenheiten, also nichts zum mitreden.“
Diese Rechnung ist den Masterminds der gut vernetzten islamisch-politisch geprägten Gemeinschaft nicht aufgegangen und so hat man den nächsten Versuch unternommen, mich durch „wissenschaftliches Aufarbeiten“, seitens Farid Hafez, selbst langjähriger hoher Funktionär der Jugendorganisation der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, in einen Topf, mit rassistisch argumentierenden und islamophoben Kreisen, zu werfen.

Das absurde an der Sache ist, dass sich an diesem leicht durchschaubaren Spiel, Institutionen wie die Grüne Bildungswerkstatt Minderheiten und in personifizierter Form Alev Korun, beteiligt haben.
Es hat im Vorfeld der Podiumsdiskussion keine Anfrage der Veranstalter gegeben, ob einer der im Buch kritisierten Personen auch am Podium die Möglichkeit eingeräumt bekommen möchte, Stellung zu beziehen.
Auf die stattgefundene Diskussion im Parlament wurde ich erst durch Dritte außerhalb der Grünen, aufmerksam gemacht. Anstatt den eigenen Abgeordneten, vor öffentlichen Diffamierungen, in Schutz zu nehmen, werden manchen Handlangern eines sich immer mehr ausbreitenden politisierenden Islams eine Bühne geboten.

Es ist absurd und bezeichnend zugleich, wenn einem säkularen, aufgeklärtem Moslem mit alevitischen Wurzeln, Islamophobie unterstellt wird, weil er bestimmte vorhandene Missstände seitens der selbsternannten fiktiven Vertreter des Islams und deren politisches Handeln in Österreich kritisiert.

Noch absurder ist es, dass den Handlangern eines politisierten Islams von bestimmten Teilen und Personen der Grünen eine Bühne geboten wird.

Von Efgani Dönmez
EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

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