Üblicherweise dominieren im Wahlkampf Sprüche und Schlagworte auf Plakatwänden, wenig informative Inserate und Broschüren, sowie hitzige TV-Konfrontationen. Thematische Inhalte und persönliche Haltungen treten in den Hintergrund, obwohl diese doch wahlentscheidend sein sollten, nicht wahr?
Daher gehe ich gerade jetzt in der letzten Woche vor der Wahl hier auf eine Handvoll politischer Ziele etwas ausführlicher ein, als auf meinem Flyer – wir brauchen Inhalte statt Sprüche! Gerade in Sachen Energiewende.
Österreich importiert jährlich fossile Energieträger in Milliardenhöhe. Dieses Geld fließt in Länder mit meist undemokratischen Strukturen, wo viele Menschen ausgebeutet und unterdrückt werden. Mit jeder Tankfüllung sponsern und verlängern wir den Erhalt autokratischer Systeme. Die Wertschöpfung bleibt auch nicht in Österreich. Daher wäre es sinnvoll massiv erneuerbare Energieformen auszubauen. Erdwärme, Solartechnologie bis hin zu Photovoltaik und Windenergie, immer dort, wo es sinnvoll und machbar ist (z.B. keine Windkraftwerke am Rande oder gar in Nationalparks und Natura 2000-Schutzgebieten, vgl. Artikel). Dies würde die Umwelt schonen, die Wertschöpfung in Österreich belassen und den totalitären Regimen in Erdöl- und Erdgas-exportierenden Staaten schrittweise ihre Existenzgrundlage wegbrechen.
Jahrzehntelang war ich Kunde eines der größten Energieanbieter unseres Landes. Dieser konnte mir nicht garantieren, dass ich keinen Atomstrom beziehe bzw. gab an, dass nur ein kleiner Anteil an Atomstrom dabei ist. Über die Gefahren von Atomreaktoren und den tatsächlichen Kosten/Nutzen-Effekt sowie die hohe Subventionierung durch öffentliche Gelder brauche ich mich glaube ich nicht vertiefen, insbesondere nach Tschernobyl und Fu(c)kushima. Daher habe ich mich entschlossen auf Ökostrom umzusteigen, um meinen kleinen Beitrag zu einem Systemwechsel beizusteuern. Ich zahle jetzt kaum mehr als vorher und verbrauche auch nicht mehr Strom als vorher, nur weil ich zu 100 % Ökostrom beziehe. Nur gemeinsam können wir es schaffen, dass wir die Atomindustrie zurückdrängen und den Umstieg von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energieträgern ausbauen.
Dazu braucht es Mut. Mehr Mut in der Politik, die Dinge anzugehen, die zu tun sind. Entscheidungen fürs Allgemeinwohl treffen, nicht zum Vorteil einzelner Lobbygruppen, sondern zum Vorteil für Österreich, Europa und die Welt.
Am Sonntag, 29. September entscheiden wir auch im Bereich Energiewende, wo die Reise hingeht. Mit Ihrer/deiner Vorzugsstimme kann ich mich dafür stark machen und Sie/dich direkt im Parlament vertreten. Soll ich?
Mit herzlichen Grüßen,
Efgani Dönmez