EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Negative Grundstimmung gegenüber Muslime? Von nix, kommt nix! – Die Verantwortung der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ)

Der Präsident der IGGÖ Herr Ümit Vural macht nach der Veröffentlichung einer Studie der Salzburger Universität über die Muslime in Österreichdie österreichische Politik für die ablehnende Stimmung gegenüber Muslime verantwortlich. Es steht außer Frage, dass es eine negative Grundstimmung gegenüber Fremden, insbesondere gegenüber Muslimen in unserem Land vorhanden ist, aber wie wir wissen von nix, kommt nix. Ein Schuldiger – aus Sicht der IGGÖ – ist schnell gefunden: die Politik. 

Selbstkritik? Fehlanzeige. 

Einsicht, dass in einem nicht muslimischen Land, wie Österreich die Muslime bei uns mehr Rechte und Möglichkeiten haben Teil der Gesellschaft zu werden als in irgendeinem muslimisch geprägten Land? Fehlanzeige! 

Einsicht, dass die IGGÖ seit Jahrzehnten zu einem Sammelbecken von reaktionären, rückwärtsorientierten Muslimverbänden geworden ist, welche teilweise als verlängerte Arme der Politik der Herkunftsländer unser Vereinsrecht und die Religionsfreiheit missbrauchen, um ihre politische Agenda über Moscheen und Kulturvereine salonfähig zu machen? Fehlanzeige!

Wenn man sich jedoch etwas intensiver mit der Materie beschäftigt, dann erkennt man relativ rasch, dass für die negative Stimmung gegenüber Muslimen in Österreich, primär die Verantwortlichen in den Reihen der IGGÖ zu finden sind. 

Die IGGÖ ist seit Jahrzehnten ein Sammelbecken von reaktionären Vereinen und Verbänden mit wechselnden Mehrheiten. Mal hat der Einfluss der arabischen Muslimbruderschaft Oberwasser, mal die türkischen Ableger der ATIB, welche unter dem Einfluss der türkischen Religionsbehörde Diyanet stehen, welche wiederum als verlängerte Werkbank der AKP von Präsident Erdogan agiert oder wie gegenwärtig im Einflussbereich der türkisch nationalistisch-islamistischen Milli Görüs. 

Einige Beispiele gefällig? 

  • Die Forderung der IGGÖ, dass Kleinkinder mit Kopftüchern die Schule besuchen.
  • Die Forderung der IGGÖ, dass Frauen mit Kopftüchern öffentliche Funktionen bekleidern.
  • Schulbücher welche von Religionslehrern der IGGÖ verwendet wurden, welche das Märtyrertum glorifizieren.
  • Die Bestrebungen bezüglich Implementierung von religiösen Schulen, wie der Imam Hatip in Österreich.
  • Verbindungen der höchsten Vertreter der IGGÖ zu islamistischen Gruppierungen in den Herkunftsländern.

Für diese Zustände und Missstände sind nur die offiziellen Vertreter der Muslime verantwortlich, welche keine 30% der Muslime in Österreich tatsächlich vertreten, aber sich in der Öffentlichkeit als Vertreter aller Muslime in Österreich inszenieren. Die IGGÖ vertritt nicht alle Muslime, genauso wie die IKG nicht alle Juden vertritt und die kirchlichen Institutionen nicht alle Christen. Wer einen Balken vor dem Gesicht hat, soll nicht nach dem Splitter im Auge des Gegenübers suchen. Etwas mehr Reflexion, Selbstkritik und Lernbereitschaft in Richtung progressive Haltungen, Zugänge und Exegese wären eine wesentliche Voraussetzung um das Image der Muslime in Österreich und Europa zu verbessern. 

Österreich und seine Institutionen räumen den Muslimen die Möglichkeit der Religionsausübung ein, genauso, wie allen anderen anerkannten Religions-, und Glaubensgemeinschaften und das ist auch gut so und schützenswert. Wogegen jedoch die österreichische Politik und Bevölkerung ist, dass offizielle Vertreter der Muslime immer mehr Forderungen aufstellen, wie denn der öffentliche Diskurs zu führen sei und ihre rückwärtsorientierte Agenda scheibchenweise die Gesellschaft in einer Form in eine Richtung transformiert, welche bei allen Befremden und Ablehnung auslöst. 

Unter der Institution der IGGÖ, mit dieser personalen Besetzung und dem gegenwärtigen Einfluss der rückwärtsorientierten Muslimverbänden, bleibt dies jedoch ein frommer Wunsch. Ein Lichtblick für eine positive Veränderung in absehbarer Zeit? Fehlanzeige! 

Würde die IGGÖ nicht als Sammelbecken für reaktionäre Muslimverbände fungieren, dann hätte es auch keines Initativantrages der Liste Pilz, welche von ÖVP und FPÖ bei der Plenarsitzung des Nationalrates am 25.09.2019 unter dem Titel: “Behördliche Auflösung von ATIB- und Millî Görüş-Vereinen“ bedurfen.

Vielleicht erkennt der gegenwärtige Präsident der IGGÖ nach diesen eindeutigen Signalen aus der Politik, die Zeichen der Zeit und kann die Gründe für die ablehnende Haltung gegenüber den Muslimen richtig deuten und einordnen. Die österreichischen Parteien und Institutionen sind aus dem Tiefschlaf auferstanden und erkennen, dass man den Einflüssen des politischen Islams etwas entgegensetzen muss, damit nicht Zustände, wie in vielen anderen muslimischen Ländern und europäischen Städten entstehen, welche diese Entwicklungen komplett übersehen und toleriert haben.

Die IGGÖ muss vom Teil des Problems zum Teil der Lösung für die Probleme werden. Dafür trägt nur die IGGÖ die Verantwortung! Ich bin der festen Überzeugung, dass mit einer aufrichtigen Haltung und der Loslösung von reaktionären Gruppierungen, dies in einem längerfristigen Prozess gelingen kann.

Wo ein Wille, da ein Weg. Der selbe Maßstab, welcher für die Politik gilt, gilt auch für die IGGÖ. Die wahren Absichten und Taten zählen, nicht die clevere Rhetorik und Augenauswischerei.

Von Efgani Dönmez
EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

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