Sadi Shirazi (1210-1290): „Der Mensch ist ein Tropfen Blut und tausend Sorgen“
Thomas Hobbes (1588-1679) sagte: „Der Mensch ist der Wolf des Menschen.“
Der berühmte Schriftsteller Dostojewski sagte über die Menschen: „Zuerst weinten sie ein wenig, aber sie gewöhnten sich daran. Verabscheuungswürdige Menschen gewöhnen sich an alles.
Im Heiligen Koran heißt es: „In der Tat ist der Mensch sehr grausam und undankbar.“
Es scheint also, dass wir uns nicht über das, was Menschen tun, wundern sollten. Glauben Sie, dass sich unsere Persönlichkeit und unser Charakter im Laufe der Zeit verändern? Viele Leute würden vielleicht sagen: Nein, es ändert sich nie. Veränderung ist eine Tatsache des Lebens, nicht wahr? Ändern sich nicht viele Dinge im Laufe der Zeit, ob wir es akzeptieren oder nicht? Vor allem, wenn es um Macht, Geld und Reichtum geht.
Verändern sich nicht die Häuser, in denen wir jahrelang gelebt haben, und die Gegenstände, die wir benutzen und die wir nicht wegwerfen oder kaputt machen wollen?
Die Veränderung wohnt uns schon so sehr inne, dass heute sogar ein Geschlechtsumwandlung möglich ist und neben den zwei bekannten Geschlechtern man nun zwischen über 70 Geschlechtsidentitäten wählen kann. Verändern sich im Laufe der Zeit nicht nur unsere Dörfer, unsere Nachbarschafen und unsere Freunde, sondern auch wir selbst?
Natürlich können wir die Jahre, Tage und Erinnerungen, die wir gelebt haben, nicht löschen. Wir können nicht alles noch einmal von vorne beginnen. Alles verändert sich, vielleicht sind sich viele Menschen dieser Veränderung gar nicht bewusst. Wie sollen wir als Menschheit und als Individuum mit diesem rasanten Wandel und der Veränderung umgehen? Können und wollen wir mit diesem Tempo mithalten? Sind wir nicht schon unausweichlich längst Gefangene unserer Selbst?
Der zeitraubende Medienkonsum und die dahinterstehenden Algorithmen, welche unsere Finger am Bildschirm in monotoner Weise hin und her wischen lässt, ohne dabei zu bemerken, dass dadurch auch unser Geist und unsere Motorik sowie das reale Sozialleben abstumpft und monoton wird. Der vernebelte Blick auf noch mehr Klicks, Likes und Shares in den Sozialen Netzwerken gepaart mit einem unausgesprochenen narzisstischen Hang der meisten Nutzer, meine Person inbegriffen.
Der Wandel setzt sich sichtbar oder unsichtbar fort, manchmal innerhalb und manchmal außerhalb eines Menschen. Vielleicht gewöhnen wir uns an Veränderungen, sind uns dessen aber vielleicht nicht einmal bewusst und manchmal akzeptieren wir sie nicht?
Manchmal werden wir Zeuge, wie unpersönlich Menschen, von denen wir dachten, dass wir sie sehr gut kennen und die stoisch wären, sich angesichts eines kleinen Vorfalls als unpersönlich erweisen, gerade in der Politik. Der kaum sichtbare Schmetterlingseffekt (Chaos-Theorie) wird spürbar, wenn Kleinigkeiten eine große Wirkung entfalten können, hat in der Politik eine kaum beachtete, aber enorme Auswirkung. Persönliche Egoismen und Kränkungen, Verbitterungen und gefühlte oder erlebte Benachteiligungen sind kaum sichtbar, haben aber auf die Politik enorme Auswirkungen, ob im Gemeinderat, im Nationalrat, in Ankara oder im Weißen Haus.
Wie das Sprichwort sagt: Schauen und Sehen sind verschiedene Dinge. Wir erkennen, dass wir uns geirrt haben, wenn wir sehen. Was unserer Politik abhandengekommen ist, ist das Schauen und das Sehen auf Augenhöhe. Dies ist einer der Gründe für den massiven Vertrauensverlust gegenüber der Politik und gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Unglück ist vielleicht eines der weiteren größten Probleme unseres Jahrhunderts. Die Menschheit befindet sich täglich in schwierigen Situationen. Die Anpassung an synthetische Städte, die Migration von Dörfern in Städte und die sich schnell entwickelnde Technologie führen unweigerlich zu Veränderungen. Gerade in Zeiten wie diesen wird aus einer hegemonialen, unipolaren Welt eine mutlipolare Welt. Wer glaubt, dass diese Veränderung friktionsfrei von statten gehen wird, sollte den Blick Richtung USA, China, Russland, Türkei, Naher Osten und auf die massiven Umwälzungen auf dem afrikanischen Kontinent richten. Wir Europäer, insbesondere die deutschsprachigen Länder in der EU befinden uns inmitten eines unausweichlichen Wohlstandsverlustes und kulturellen Niedergangs, weil wir viele Veränderungen aus Überheblichkeit, Bequemlichkeit und einer Mischung aus falsch verstandener Toleranz & Naivität sowie benebelt vom Machtrausch verschlafen haben.
Zu glauben, dass diese selbstverschuldete Versäumnisse mit Importzöllen einzufangen ist, wird sich, wie bei vielen anderen Bereichen (Gründe für Flucht & Migration) als Bumerang herauskristallisieren.
Tatsächlich sind es nicht die Menschen, die sich verändern, sondern die Masken, die wir als Grund für die Veränderung betrachten! Keine Marketing-Maschinerie, keine noch so professionell aufgesetzte Kampagne wird die Wahrheit begraben können.
Wir mögen uns verändert haben und verändern uns, aber im Laufe des Lebens sind wir uns dessen vielleicht nicht einmal bewusst. Ich denke, das Schwierige hier ist, zu akzeptieren, dass sich unsere Lieben und diejenigen, die uns am Herzen liegen, verändert haben.
Spätestens, wenn Menschen, die wir wertschätzen, die wir lieben und für die wir arbeiten oder die wir wählen, uns wie Kleingeld austauschen. Spätestens dann, veränderst du dich auch.