Die Grünen begehen seit Jahren in den letzten Tagen des Aprils „den Tag der Arbeitslosen“, indem sie die traditionellen Maifeiern kritisieren. Ein Appell wird auch heuer wieder an die Bundesregierung gerichtet, nicht nur ein Paket für Banken und Unternehmen zu schnüren, sondern auch an in Not geratene Menschen zu denken. Arme Menschen sind die ersten, die von der Krise betroffen sind, ihre Not verschlimmert sich von Tag zu Tag.
Seit Jahrzehnten wird am 1.Mai mit unterschiedlichsten Schlagworten auf und abmarschiert, große Reden gehalten und ebenso ist auch in fast allen europäischen Ländern zu beobachten, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Diese Entwicklung ist seit längerem zu beobachten und mit „lauwarmen Stehsätzen“ wird man dieser Tendenz auch keine Abhilfe schaffen.
Von der Krise wirklich betroffen sind nicht die Manager, die Betriebe in den Sand setzen, sondern Menschen, die arbeiten wollen. Wenn die Anzahl derer die arbeiten wollen und keine Arbeit mehr finden, immer größer wird, dann sind Spannungen in unberechenbaren Dimensionen vorprogrammiert.
Ein derartiges Klima birgt auch große Gefahren für eine funktionierende Demokratie. Der Andrang zu Parteien mit einer Ideologie der Ausgrenzung hat nicht nur in Österreich sondern in ganz Europa großen Zulauf.
Die eingeforderte Solidarität und Gerechtigkeit darf sich nicht nur auf 1. Maifeieransprachen in gewerkschaftlich-kämpferische Worthülsen begrenzen sondern muss von jedem gelebt werden. Jede niedergeschlagene Maifeier in anderen Ländern ist ein Angriff auf die eigene eingeforderte Solidarität und Gerechtigkeit sowie Demokratie, daher gilt es „den Blick nicht nur auf den Maibaum im eigenen Ort zu richten“, sondern wenn es sein muss auch mit den TEKEL-ArbeiterInnen aus der Türkei sich zu solidarisieren.