Die offizielle Vertretung der Muslime in Österreich (IGGÖ) verfügt über keine selbstständig österreichisch-europäische Denkweise. Als verlängerte politische Arme der Herkunftsländer sind diese nach Ethnien und Nationalitäten organisierten reaktionären Islamvereine eines der größten Probleme bei der Integration.
Die IGGÖ ist eine Fehlkonstruktion, weil nicht die einzelnen Gläubigen und Muslime dort Mitglieder sind, sondern die Vereine und Verbände. Schaut man sich die Vereine und Verbände näher an, dann sind dort die ATIB, welche im Einflussbereich der türkischen Diyanet (Religionsbehörde), die nationalistisch-islamistische Milli Görüs, das arabische Pendant die Moslembruderschaft, die türkisch nationalistischen Grauen Wölfe und bosnische Moscheevereine, welche im Einflussbereich der Riyaset (bosnische Religionsbehörde) steht sowie die Süleymanci und anderer ethnisch-national organisierte Moscheevereine.
Das zweite Problem ist, dass unabhängig davon, wer Präsident der IGGÖ ist ein systemimmanenter Konflikt vorprogrammiert ist. Kommt der IGGÖ-Präsident seiner Verpflichtung nach und meldet Vereine und Verbände dem Kultusamt, welche die Voraussetzungen zum Betreiben einer Kultusstätte nicht erfüllen, bekommt er interne Anfeindungen und Probleme, warum er denn das überhaupt meldet. Kommt er diesen Verpflichtungen, welche im Islamgesetz 2015 verankert sind nicht nach, verstößt er gegen das Islamgesetz. Ein klassisch vorprogrammierter Interessenskonflikt im System.
Ein weiteres Problem aufgrund der Konstruktion der IGGÖ und des Islamgesetzes 2015 ist, dass die IGGÖ in absoluter finanzieller Abhängigkeit von diesen reaktionären Islamverbänden und Vereinen ist und somit gar keine Möglichkeit hat eine österreichisch-europäische Identität zu erarbeiten.
Letztendlich verdeutlichen auch die rasche Wiederinbetriebnahme von bereits geschlossen Moscheen, dass das Islamgesetz 2015 den heutigen Gegebenheiten angepasst werden sollte.
Diese Thematik wird nicht nur die IGGÖ weiterhin beschäftigen sondern auch die Politik.