EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Nobelpreis – Warum die muslimische Welt (leider) Lichtjahre davon entfernt ist

„Ein Weg, welcher nicht durch die Bildung und Wissenschaft führt, wird in der Finsternis enden.“ 

Diese und andere humanistisch-philosophische Lebensweisheiten und die daraus folgenden wissenschaftlichen Erkenntnisse prägten die islamische Welt bis zum 12. Jahrhundert. Hätte es zu dieser Zeit schon eine Auszeichnung für wissenschaftliche Erkenntnisse, wie den Nobelpreis gegeben, wären die meisten Preise in Händen der damaligen muslimisch-orientalischen Gelehrten.

Einige Jahrhunderte später zeichnet sich ein düsteres Bild im Bereich der Bildung und Wissenschaft in der muslimischen Welt ab. Rückwärtsgewandte Theologen und eine Politikerkaste, welche mit dem Glauben der Menschen eine fatale Symbiose für die politische Instrumentalisierung eingegangen sind, haben die muslimischen Länder in Abhängigkeiten und an den gesellschaftlichen Abgrund geführt. Die Ausgrenzung von Frauen von der Bildung und Wissenschaft, die brutale Niederschlagung von abweichenden Meinungen, das unreflektierte Übernehmen von Denkmustern und rückwärtsorientierten Handlungsweisen in Politik und Theologie haben zu einer geistigen Verarmung der islamischen Welt geführt.

Ein kleines Land, wie Österreich mit knappen 9 Millionen Einwohnern hat je nach zählweise 19 bis 32 Nobelpreisträger hervorgebracht. Ein Land mit über 80 Millionen Einwohnern, wie die Türkei hat 2 Nobelpreisträger (Orhan Pamuk Literaturnobelpreisträger 2006 und Aziz Sancar Chemie-Nobelpreis 2015) hervorgebracht. Beide Nobelpreisträger mussten ihre Heimat genau wegen dieser Wissenschaftsfeindlichkeit und deren kritischem Denken verlassen und leben nun im Exil.

Ohne Freiheit im Denken und den notwendigen Ressourcen für die Wissenschaft und Forschung kann man eben keine Nobelpreise verdienen. Diese Erkenntnis werden die muslimischen Autokraten, wie der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan, der geistige Führer Irans Ajatollah Chomeini und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman mit ihrer Auslegung der Religion und Zugang zur Politik auch in tausend Jahren nicht verstehen.

Es erfüllt mich mit Stolz, dass nun der oberösterreichische Quantenphysiker aus Ried im Innkreis Anton Zeilinger mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet wurde. Herzliche Gratulation dazu! 

Seinem Credo, dass es keinen Unterschied macht, woher gute Ideen kommen, sollten die Entscheidungsträger in der muslimischen Welt folgen, vielleicht gibt es dann einen Hoffnungsschimmer für die muslimische Welt am Ende des finsteren Tunnels doch noch ein Licht zu erblicken und in absehbarer Zeit mit einem Nobelpreis ausgezeichnet zu werden.

Von Efgani Dönmez
EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

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