EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Wehrhaftigkeit Österreichs – Anhand der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen

Österreich hat eine Bevölkerungsanzahl mit Stand 01.01.2022 von insgesamt 8. 979 894, davon sind 1. 843 177 Menschen (17,7%) mit ausländischer Staatsbürgerschaft.

Bei den Zahlen der Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft sind jene inbegriffen, welche nicht autochthone Österreicher sind, jedoch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, somit insgesamt 7. 136 717.

Unterteilt man die Bevölkerung nach Geschlechtern, so sind davon 4. 425 821 männlich. Zieht man jene heran, welche in einem wehrfähigen Alter (15 bis 65 Jahre) sind so sind das in Summe 2. 992 810 (Vorsicht: gesetzliche Definition der Wehrpflicht 17.LJ bis 50 LJ.!)

Wenn man die Zivildiener, welche von 2010 bis 2022 ihren Dienst angetreten haben davon abzieht, weil diese in einem Kampfeinsatz nicht zur Waffe greifen, dann sind das in Summe 156.502 Zivildiener. Abzüglich der Zivildiener befinden sich in Österreich 2. 836.308 Personen, welche potenziell wehrtauglich wären. 

Wenn man davon jene Menschen mit Behinderungen (2017 – 17,9% mit dauerhafter Beeinträchtigung) in absoluten Zahlen 507.699 Personen abzieht, weil sie für den Kampfeinsatz nicht eingesetzt werden können und Kranke Bsp.: Alkoholkranke (2020 – 19% bei Männern) in absoluten Zahlen 538.898 sind das in Summe 1 046 597 Menschen, welche von den wehrfähigen Männer im Alter von 15 bis 65 in Summe 2. 992 810 minus 1. 046 597 abgezogen werden müssen. 

Bleiben 1. 946 212 einsatzfähige Männer in einem knappen 9 Millionen Einwohnerland, wie Österreich mit seiner Bevölkerungsstruktur bei realistischer Betrachtung übrig. Legt man über die Anzahl der Wehrfähigen jene Zahlen, welche die Theresianische Militärakademie durch die Entwicklungsabteilung durch das Gallup-Institut im Jahre 2015 erhoben haben, drüber, dann sieht es noch trüber für die Landesverteidigung aus. Nur 21% (in absoluten Zahlen 408.704 einsatzfähige Männer) wären bereit für die Landesverteidigung zu kämpfen. Somit ist Österreich fast Schlusslicht bei der Bereitschaft zur Landesverteidigung im internationalen Vergleich. Nur vier andere europäische Länder sind noch lascher, darunter Italien 20%, Belgien 19%, Deutschland 18%, Niederlande 15% und Schlusslicht das pazifistische Japan mit der Nuklearerfahrung von Hiroshima und Nagasaki mit 11%.

Berücksichtigt man diese Zahlen ergeben sich für die zukünftige Sicherheitsplanung und Neuausrichtung des österreichischen Bundesheeres und der Landesverteidigung einige sehr relevante sicherheitspolitische Fragestellungen, selbst bei der Materialbeschaffung. Denn es nützt das beste Equipment nicht, wenn für die Bedienung und Handhabung das dafür notwendige Personal fehlt.

Würden die Eingebürgerten im Ernstfall zur Waffe greifen und mitkämpfen oder sich in die Herkunftsländer abseilen? Darüber gibt es überhaupt keine aussagekräftigen und messbare Erhebungen.

Wenn die Waffen gegen Österreich gerichtet werden

Je nach Konfliktkonstellation und Lagebeurteilung könnten einzelne Personengruppen mit Migrationshintergrund, welche die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen Seite an Seite mit unseren österreichischen Soldaten kämpfen oder sich aus dem Staub machen bzw. auch die Waffen gegen uns richten. 

In Österreich leben über 30.000 Tschetschenen viele davon mit Kampferfahrung und einem labilen Verhältnis zu Gewalt sowie nicht kalkulierbaren Bindung zu Tschetschenien bzw. zu Russland. Welchen Einfluss auf ausländische Zurufe diese Gruppen in Österreich haben, ist gänzlich eine große, jedoch sicherheitspolitisch, relevante Unbekannte. 

Bei den in Österreich lebenden Türken gibt es eine messbare Orientierungslinie, welche ungefähr einschätzen lässt, wer uns im Falle des Falles nicht zur Seite stehen wird, ja sogar mit großer Wahrscheinlichkeit uns in den Rücken fällt. Es sind jene Türken in Österreich, welche mit über 72% die AKP von Präsident Erdogan 2018 gewählt haben und zu Tausenden (4000 Schätzung der Polizei) in Wien auf die Straße mit Schlachtrufen, wie: „Wir sind die Soldaten Erdogan’s und die Enkel von Sultan Yavuz Selim.“) demonstrieren gegangen sind. Wer sich selbst als Soldat von fremden Mächten in Österreich outet, wird keine Stütze für den Ernstfall sein, sondern ein Feind im eigenen Bett, dies muss uns allen klar sein!

Bricht man die Wehrhaftigkeit aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und demografischen Zusammensetzung auf die einzelnen Bundesländer herunter, dann ergibt sich je nach Bundesland ein komplett anderes Lagebild. 

Eines vorweg, die Bundeshauptstadt Wien wird alleine aufgrund der Bevölkerungskonstellation nicht zu halten sein, weil man erst gar nicht auf den Ernstfall warten muss, damit der „echte Wiener“ eben nicht untergeht, denn der ist in vielen Bezirken schon längst untergegangen. Aufgrund fehlender Daten für die einzelnen Bundesländer eine Analyse hinsichtlich Wehrfähigkeit abzugeben, gleicht einer Kaffeesudleserei. Hier wäre die Landespolitik gefordert sich ein Bild über die einzelnen Bundesländer zu machen, denn spätestens bei der Modernisierung des Bundesheeres, wäre neben der Anschaffung/Ausstattung mit dem notwendigen Equipment auch die demographische Bevölkerungskonstellation- bzw. Bevölkerungsentwicklung zu berücksichtigen.

Der Ukraine-Russland-Krieg hat uns eines gezeigt, dass im Falle des Ernstfalles der Verlauf der Auseinandersetzung stark vom Luftraum aus bestimmt wird, daher muss eine Modernisierung des Bundesheeres die Komponente Luftabwehr und Aufklärung durch Drohnen, Kampfflugzeuge und Hubschrauber in Kombination mit einer bestausgestatteten Kommunikationsbrücke zur Koordinierung und Steuerung der Infanterie ausgestattet sein. Hoffentlich wird dieses Mal bei der Modernisierung des Equipments für das österreichische Bundesheer daran gedacht, dass die Systeme nicht nur bei Schönwetter und Tageslicht einsatzbar sind.

Von Efgani Dönmez
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