EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Europa im Tiefschlaf – Der nächste Konflikt steht nicht vor der Haustüre, sondern ist nur mehr eine Frage der Zeit

Gegenwärtig sind alle Augen Richtung Russland und Ukraine gerichtet. Jedoch braut sich eine viel gefährlichere Entwicklung an der Grenze zu Europa-Türkei zusammen.

Die bevorstehenden türkischen Wahlen werfen ihre Schatten voraus. Die regulären Wahlen finden 2023 statt. Die türkische Wirtschaft liegt am Boden. Die Millionen an arabischen Flüchtlingen sorgen, gepaart mit dem schwindenden Rechtsstaat für enormen Unmut in der türkischen Bevölkerung. Hunderttausende Türken müssen für subventioniertes Brot und andere Lebensmittel stundenlang in der Schlange stehen. Die Diskussionen reißen nicht ab, dass es 2022 vorgezogene Wahlen geben könnte. 

Die Zustimmungswerte für die islamistische AKP schwinden Tag für Tag, sogar in den eigenen Reihen der Befürworter. Ein Hauch von Hektik, gepaart mit Frontalangriffen gegen jeden und alles, was nicht auf AKP–Linie ist. Dem politischen Abgrund sehr nahe, werden die Islamisten zunehmend nervöser und schmieden Pläne, welche kaum zu glauben sind.

Erdogan und seine Schergen arbeiten an einem Modell, welches die Errichtung eines Kalifats zum Ziel haben. Diese Linie wird mit stillschweigender Zustimmung von Saudi Arabien deren Verbündeten USA & Israel sowie England befürwortet.

Mit der Errichtung eines Kalifats unter der Federführung von Erdogan wird die islamisch-sunnitische Welt einige interne Spannungen zu klären haben, denn diesen Führungsanspruch stellen nicht nur die Türkei unter Erdogan, sondern auch Ägypten und vor allem Saudi Arabien. 

Erdogan wird mit diesem Anspruch die Türkei in ein Kalifat zu führen, diesen Führungsanspruch auf die gesamte islamisch-sunnitische Welt ausweiten und sich selbst zum Kalifen der Muslime in aller Welt ausrufen. Dieser Schritt wird ihm sicherlich bei der islamisch-orthodoxen Wählerschaft und den religiösen Eiferern viel Zuspruch einbringen. Da deren Wohlergehen, direkt mit dem Überleben der AKP zusammenhängt. 

Dieser Führungsanspruch wird die Spannungen zwischen den sunnitischen und schiitischen Muslimen weiter verschärfen. Somit geht die Rechnung der Unterstützer der Islamisten vollkommen auf. Es stehen nicht mehr die Förderer und Unterstützer der Islamisten im Fokus der Auseinandersetzungen, Terroranschläge und Kämpfe, sondern die sunnitischen Muslime unter der Federführung von Erdogan gegen die schiitischen Muslime unter der Federführung der iranischen Mullahs, wenn sie sich gegenseitig um den Führungsanspruch in der islamischen Welt bekämpfen.

„Wenn sich Zwei streiten, freut sich der Dritte.“, diesen Spruch kennt jeder. Europa hat in dieser Konstellation jedoch gar nichts zum Freuen. Denn alleine in den unterschiedlichsten Städten und Regionen Europas leben Millionen von Muslimen. Insbesondere in Deutschland, Holland, Belgien und Österreich leben viele Türken und davon über 70% Erdogan-Anhänger. Dieser sich zusammenbrauende Konflikt wird sich nicht, wie im Russland-Ukraine-Konflikt am Rande von Europa abspielen, sondern mitten ins Herz von Europa getragen.

Wer sich über ein noch geschwächteres Europa am meisten freut, braucht an dieser Stelle nicht näher ausgeführt werden. Islamisten waren immer schon nützliche Idioten, um Staaten zu schwächen und auszuhöhlen. Dieses Mal ist Europa dran!

Wenn die europäischen Diplomaten und EU-Politiker nicht bald eine 180 Grad Schubumkehr einlegen und die Erdogan–Netzwerke in Europa zerschlagen, bestimmte Personen aus der Türkei im Schengen-Raum als Persona non grata erklären sowie Gelder und Transaktionen der Islamisten einfrieren, wird es ein böses Erwachen geben. 

Bisher wurden auf nationalstaatlicher Ebene und auch auf EU-Ebene diesen Islamisten zu viel Aufmerksamkeit und Gehör geschenkt. Es gibt nun mehr ein Zeitfenster bis zu den Wahlen in der Türkei, seitens der EU Diplomatie Gesicht zu zeigen und die demokratischen, rechtsstaatlichen Stimmen in der Türkei zu stärken. 

Ein Kalifat an der Grenze zu Europa, wird auch Europa in den Abgrund mitreißen. Darüber müssen sich alle im Klaren sein!

Von Efgani Dönmez
EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

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