Der zweifelhafte Versuch einer gesellschaftlichen „Öffnung“ am Beispiel der Islamischen Föderation – nationalistisch, islamistischen Milli Görüs in Österreich
Verschleiern, Taktieren, Blenden und das Bestreben ganze Gesellschaften, insbesondere die junge Generation in ihren Einflussbereich zu bekommen, gehört zu den Taktiken und Vorgehensweisen von Islamisten.
Mit dem Rücken an der Wand stehend, gibt es meist drei Alternativen, Kämpfen, Flucht oder Resignation.
Die Islamisten der türkisch nationalistisch-islamistischen Milli Görüs, welche wir uns in Europa und insbesondere im deutschsprachigen Raum aufgrund einer jahrzehntelangen falschen Politik eingetreten, haben, wagen nun den Versuch mit ihren „Kritikern“ in den Dialog zu treten.
Am 26. Februar 2022 soll dazu eine Veranstaltung im Hilton Vienna Park in Wien stattfinden. Das „Who is Who“ der nationalistisch-islamistischen Milli Görüs Bewegung und andere im Dunstkreis von reaktionären islamistischen Strömungen sind gemeinsam mit der Leiterin der Dokumentationsstelle für den politischen Islam und vier weiteren Wissenschaftlern zur Diskussion geladen.
Österreich war lange Zeit ein sicherer Hafen für die unterschiedlichsten Strömungen von Islamisten und deren Verbände. Erst mit der Kurz Regierung im Jahre 2017 wurde durch die Regierungsvereinbarung das Thema des politischen Islam zum öffentlichen Thema gemacht, wenn auch nur halbherzig.
Durch den islamistisch motivierten Terroranschlag in Wien im November 2020 und der anschließenden Operation Luxor, wo vermeintliche Hintermänner der Moslembruderschaft zur Rechenschaft gezogen hätten werden sollen, entpuppte sich als Rohrkrepierer. Wie die zuvor von der Regierung medial inszenierten Moscheeschließungen auch. Alle geschlossenen Moscheen wurden innerhalb kürzester Zeit von denselben Leuten aus demselben Dunstkreis wiederöffnet. So viel zum Kampf gegen den politischen Islam in Österreich. Man kann froh sein, dass nach Jahrzehnten der politischen Ignoranz, dieses Thema überhaupt zum politischen Thema wurde, über das Wie, kann man den Kopf schütteln. Statt die Islamisten ernsthaft und sinnvoll zu bekämpfen hat diese Art der Politik, diese eigentlich stärker als je zuvor gemacht und ihre Opferrolle bestärkt.
Eines müssen wir uns als Europäer immer vor Augen halten, Islamisten und Islamismus, nicht die Religion des Islam ist und bleibt ein Virus, gefährlicher als Corona. Der beste Beweis sind jene Länder, wo diese Strömungen die Gesellschaften durchseucht und fest in ihre Geiselhaft genommen haben.
Das wofür der wahre Islam steht, werden weder diese Islamisten, noch deren Verbände und Ableger weder den Muslimen und noch weniger den nicht Muslimen erklären können, denn dafür hatten sie in den letzten Jahrzehnten allemal genügend Gelegenheiten und Zeit.
Für Islamisten besteht die Religion als Betäubungsmittel um die Köpfe zu benebeln und zu verwirren. Die Islamisten reduzieren den Islam auf die Gebote und Verbote, auf das Kopftuch tragen, auf geschlechtsspezifische Verhaltensregeln und andere Oberflächlichkeiten.
Kein Wort, kein Gedanke an die tiefe und ethisch humanistische Haltung, welche dem Heiligen Buch der Muslime und dem Islam inne liegt.
So viele unübersehbare Ungerechtigkeiten passieren in der muslimischen Welt, insbesondere in der Türkei. So viel Armut, so viel Gewalt, so viel geistige und intellektuelle Verrohung. Kein Wort dazu von Vertretern der Milli Görüs und anderen islamistischen Vertretern. Kein Wort des Erbarmens, kein Wort der Entschuldigung, kein Wort der Selbstkritik, kein Wort der Abkehr vom eingeschlagenen Holzweg.
Ganz im Gegenteil es wird mit den Mächtigen kokettiert. Es werden Gläubige durch schwindelige Konstellationen und dem Versprechen um Helal- Rendite von Islam-Holdings um ihre Ersparnisse gebracht. Es werden unter dem Deckmantel von Sozialleistungen und Hilfslieferungen reaktionäre, militante und teilweise gewaltbereite Gruppen, wie die IHH, welche unter dem Einfluss von Milli Görüs und Moslembruderschaft sowie Hamas steht, unterstützt. Es werden formelle und informelle Netzwerke zwischen den islamistischen Gruppierungen, ob es die Nakschibendi, arabische Moslembruderschaft, Süleymanci und AKP nahe sowie andere Islamisten, gepflegt.
Es wird einer unwissenden Öffentlichkeit Sand in die Augen gestreut und durch solche Veranstaltungen der Versuch unternommen den Schein der Offenheit und Dialogbereitschaft zu signalisieren, um eine Legitimation von und für die Politik als Ansprechpartner in „muslimischen Angelegenheiten“ zu bekommen. Über diese Schiene wird dann deren rückwärtsorientierte Auslegung und Verständnis von Islam einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Diese Logik gleicht dem Versuch Gottfried Küssel von der rechtsextremen Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition (VAPO) als Ansprechpartner in Fragen der Demokratie und des Parlamentarismus sowie des interreligiösen Dialogs zu gewinnen.
Der Aufschrei wäre zweifelsohne über alle Parteien, Institutionen und Religionsgemeinschaften hinweg groß. Bei den Islamisten, wird es schulterzuckend zur Kenntnis genommen und unter dem Vorwand des interreligiösen Dialogs salonfähig gemacht.
Warum die Islamisten der Milli Görüs keine Experten einer humanistisch-ethischen Strömung und Exegese des Islams zulassen, liegt klar auf der Hand. Diese würden das Konstrukt der reaktionären Strömungen, wie der Milli Görüs niederreißen und ihre Doppelbödigkeit vor Augen führen und sie als religiöse Scharlatane entzaubern.
Wenn die islamistische Milli Görüs ernsthaft an Glaubwürdigkeit dazugewinnen möchte, dann führt kein Weg daran vorbei, sich nicht nur durch Sonntagsreden und oberflächliche Image Verbesserungsveranstaltungen von reaktionären Einflüssen und Islam Exegesen zu distanzieren, sondern durch ihre Taten und Haltungen.
Ein Anfang wäre, sich bei den Hinterbliebenen der Opfer des Sivas-Anschlags 1993 zu entschuldigen, wo führende Milli Görüs Leute ihre Finger im Spiel hatten und das Blut der Opfer auf ihren Händen klebt. Keine geschlechtergetrennten Veranstaltungen, zumindest in Österreich, mehr abzuhalten. Die Gehirnwäsche in Kindergärten, Schulen und Horten sowie in Koran-Kursen abzustellen. Den innermuslimischen Austausch mit humanistisch- ethischen Muslimen zu suchen.
Den Islam mit humanistisch-ethischen Haltungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde in den letzten Jahrzehnten unübersehbar und definitiv vergeigt. Es liegt an der neuen Generation der Islamvertretung, ob sie alten Wein in neuen Schläuchen ausschenkt oder einen kompletten neuen, progressiv humanistischen Weg einschlagen wird.
Nicht nur für Islamisten gilt die goldene Regel: „Nicht an ihren Worten werden sie gemessen, sondern an ihren Taten.“