EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Krieg in Europa?

Wir befinden uns in den Vorphasen eines Krieges. Viele Zeichen deuten darauf hin, von angekündigten Energie Kürzungen, Beeinflussung von Wahlen, exorbitanter Verschuldung und illegaler Migration 

Unser Blick verleiht der Welt die Bedeutung, so wie wir diese sehen und wahrnehmen wollen. Die im Zuge der Globalisierung und Kapitalisierung rasant technologisch-digitalen Entwicklungen beschleunigen das Tempo der immer komplexer werdenden Welt sowie die Flut an Informationen vernebeln uns zunehmend den Blick. 

Die Macht der Gewohnheit, geschuldet der Routine des alltäglichen Lebens, wägt uns in trügerischer Sicherheit, dass das Undenkbare niemals eintreten wird. Zu sehr und durch unterschiedlichste Weise ist gerade die junge Generation im Westen vom bisherigen Wohlstand verwöhnt und abgelenkt. Es ist schier unvorstellbar, dass es keine Demokratie mehr geben wird und keinen Frieden. Diese Selbstverständlichkeit ist banal und für Banalitäten kämpft kaum jemand, schon gar nicht eine sich in Sicherheit wiegende Wohlstandsgesellschaft.

Ein Blick in die Historie und den gegenwärtigen Zustand der Welt zeichnet jedoch ein anderes Bild. Ungleichheit wird zu einem immer zunehmendem Problem in der Welt und lässt selbst reiche, demokratische Gesellschaften erodieren. Demokratien geraten von außen und von innen zunehmend unter Druck und werden mit demokratischen Mitteln ausgehöhlt. Walter Scheidel, ein Historiker und Altertumswissenschaftler untersuchte über dreitausend Jahre die Auswirkungen von sozialer Ungleichheit in der Menschheitsgeschichte und kam zu dem Schluss, dass es keinen friedlichen Ausgleich von Ungleichheit in der bisherigen Menschheitsgeschichte gab, sondern alle in Katastrophen und Kriegen endeten.

In Europa und insbesondere in Österreich erodiert nicht nur aufgrund der hohen Inflation der Mittelstand. Altersarmut ist bei der Höhe von Teilzeitbeschäftigten vorprogrammiert und die Bevölkerungszunahme ist ausschließlich auf bildungsferne Armutszuwanderung zurückzuführen. Mit harter und fleißiger Arbeit ein Leben in Wohlstand führen zu können, rückt gerade für die junge Generation, welche kein üppiges Erbe antreten wird können, in unerreichbare Ferne. Die Schere zwischen wenigen Wohlhabenden und der Masse an Überlebenskämper*innen wird immer größer. 

Diese Dynamik der Ungleichheit wird sich noch mehr beschleunigen, weil Europa Kriegspartei ist. Immer mehr Staaten in der europäischen Union, insbesondere die Staatschefs der skandinavischen Länder stimmen ihre Bevölkerung auf einen bevorstehenden Krieg mit Russland ein. Viele Industriebetriebe in der europäischen Union denken lautstark über eine Verlegung ihrer Produktionsstandorte in Länder mit niedrigen Energiepreisen, niedrigeren Löhnen und weniger bürokratischen Auflagen nach. Eine Spirale von Massenarbeitslosigkeit wird die Folge sein, gepaart mit hohen Lebenserhaltungskosten und einer unkontrollierten Armutszuwanderung aus ärmeren Regionen sowie die immense Verschuldung der EU wird die Dynamik der Ungleichheit in Europa beschleunigen. Wohin dieser Weg führt, zeigt uns die Geschichte der Menschheit. 

Russland hat seine Wirtschaft bereits auf eine Kriegswirtschaft umgestellt und alle Produktionen sind dem untergeordnet, während wir über UVP-Verfahren, CO2-Ausstoß und 4 Tagewoche diskutieren. Russlands Präsident ist sich der Schwächen der EU vollkommen im Klaren, insbesondere über die mangelhaften Verteidigungsmöglichkeiten nicht nur mit Blick auf das Equipment und die Munitionsbestände, sondern vor allem über den kaum vorhandenen Willen das Vaterland verteidigen zu wollen

Ich denke, dass es sehr schwer wird der Bevölkerung zu erklären, dass wir uns bereits im Krieg befinden auch wenn keine Bomben, Kamikaze-Drohnen und Raketen einschlagen, da niemand aus dem Schein des Friedens, welche der  Routine des alltäglichen Lebens geschuldet ist, herausgerissen werden möchte. Eines sollten wir uns jedoch immer vor Augen halten, der Kriegsfall tritt nicht von heute auf morgen mit Pauken und Trompeten ein, sondern kommt in kleinen, leisen Schritten. Ich bin gespannt, welcher österreichischer Politiker*in als Erste*r den Mut haben wird der Bevölkerung die Wahrheit zu zumuten, dass wir uns selbst als neutrales Land bereits im Krieg befinden? 

Von Efgani Dönmez
EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

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