Halal, ein arabisches Wort, das mit „erlaubt“ übersetzt werden kann, bezeichnet alle Dinge und Handlungen, die nach islamischem Recht zulässig sind und ist im Verbrauch von Waren und Dienstleistungen für Muslime unerlässlich. Doch wie sieht der globale Markt aus?
Traditionell bezog sich Halal früher nur auf Fleisch und Geflügel, insbesondere mit Bezug auf die Methode der Schlachtung. In jüngerer Zeit wurde dies um Milchprodukte, Backwaren, Süßwaren, Fertiggerichte und andere verarbeitete Nahrungsmittel und Getränkeprodukte sowie Non-Food-Produkte erweitert. Auch bei Dienstleistungen und im Banken- sowie Versicherungswesen bekommt das Geschäft mit dem Glauben einen größeren Einfluss.
Die globale islamische Bevölkerung übersteigt 1,6 Milliarden, wächst doppelt so schnell wie die nichtmuslimische Welt und dürfte bis 2030 2,2 Milliarden erreichen. Es ist nicht verwunderlich, dass der Markt für Halal-Produkte und -Dienstleistungen Aufmerksamkeit erregt. Ein von der Dubai-Regierung in Auftrag gegebener Bericht schätzte 2014 den Halal-Food- und Getränkemarkt auf 1,37 Billionen US-Dollar. Das entspricht 18,2 Prozent des weltweiten Marktes. Der Halal-Markt verbreitet sich in verschiedenen Ländern und Kulturen und ist größer als der von China (857 Mrd. US-Dollar), der USA (768 US-Dollar) und von Indien (434 Mrd. US-Dollar). Mit dem Wachstum der Bevölkerung und dem Einkommen der Halalverbraucher wird der Anstieg der Nahrungsmittelnachfrage bis 2050 auf 70 Prozent geschätzt.
DER HALAL-MARKT IN EUROPA
Getrieben von der wachsenden muslimischen Bevölkerung in den westeuropäischen Ländern hat der Markt für Halal-Nahrungsmittel in den letzten Jahren ein noch nie dagewesenes Wachstum erlebt und sich zu einem der am schnellsten wachsenden Nahrungsmittelsektoren entwickelt.
Großbritannien und Frankreich haben sich als die beiden Hauptmärkte für Halal-Nahrungsmittel in Europa etabliert. Der Markt für Halal-Nahrungsmittel in Großbritannien wird auf 4,2 Mrd. USD geschätzt.
In Europa ist der Rotterdamer Hafen ein Halal-Haupteintrittspunkt. Der Hafen plant ein eigenes Lager nur für Halal-Produkte, wodurch sichergestellt wird, dass Halal-Produkte nicht mit Nichthalal-Produkten in Berührung kommen. In der Regel ist der Konsum von Halal-Nahrungsmitteln proportional zur Größe der muslimischen Bevölkerung in einem bestimmten Land. In der Tat, die zwei größten Märkte befinden sich in Frankreich und Großbritannien die zusammen nach Schätzungen 11 Mio. Muslime beheimaten.
Künftig dürfte das Wachstum des Halal-Marktes in Europa angesichts des stetigen Anstiegs der muslimischen Bevölkerung in Europa, die sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt hat, deutlich zunehmen. Die Zahl der Muslime wird voraussichtlich in Europa von 44,1 Millionen auf 58,2 Mio. 2030 anwachsen. Bis 2050 werden die Muslime 20 Prozent der Bevölkerung Europas ausmachen.
In Großbritannien übertrifft die Produktion von Halalfleisch (nach Schätzungen 10-15 Prozent der gesamten Fleischverkäufe) den Anteil der muslimischen Bevölkerung (weniger als 5 Prozent). Das ist zum Teil auf die Hersteller und Händler zurückzuführen, die darauf abzielen Muslime anzulocken, ohne die nichtmuslimischen Verbraucher zu vergraulen und so die Absatzchancen in beiden Segmenten zu maximieren. Ein weiterer Faktor ist die unzureichende Kennzeichnung.
MARKTREGULIERUNGEN IN EUROPA
Der Markt ist überhaupt nicht geregelt. Es gibt keine Behörde, die für die Zertifizierungsprozesse zuständig ist. Dies ist durch Religionsgemeinschaften organisiert, was am Ende nicht wirklich transparent ist. Um Halal-Produkte verkaufen zu können, braucht man ein Halal-Zertifikat. Wenn es um Zertifizierungsstellen weltweit geht, steht Europa an zweiter Stelle hinter Australien. Die genaue Zahl der Zertifizierer in Europa wird nicht statistisch erfasst.
Dennoch gibt es Anstrengungen für einen europweiten Halal-Standard. Das Europäische Komitee für Normung (CEN) hat 2012 eine Europäische Norm für Halal-Food vor geschlagen. Die ESMA, die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde, legte auch einen Vorschlag für eine Halal-Normung der Internationalen Standardvereinigung (ISO) in Genf vor. Die Emirates-Normungs- und Metrologiebehörde (ESMA) bemüht sich auch auf dem europäischen und internationalen Markt, durch die Förderung ihrer „Halal-NationalMarke“, Standards zu schaffen, die Exporteure wie Deutschland oder Frankreich erfüllen müssen.
HALAL MARKT IM ZU SAMMENHANG MIT EXTREMISMUS
Viele der religiösen Halal-Zertifizierungsstellen in Europa sind mit Organisationen wie der Muslimbruderschaft verknüpft und sollen Geld für wohltätige Organisationen ausstoßen, die wiederum islamistische Organisationen unterstützen. Über all auf der Welt gibt es Berichte, dass muslimische Extremisten mit Geldern finanziert worden sind, die durch den Verkauf von Halal-Produkten erwirtschaftet wurden.
Die Familie Ramadan (Nachkommen von Hassan al Banna) mischen in der Schweiz in der Halal-Zertifizierung mit. Tariq Ramadan, bedeutender Akteur innerhalb der globalen Muslimbruderschaft und Enkel des Gründers, ist ein eingetragenes Mitglied des Centre Islamique de Genève und verdient mit Halal-Zertifizierung.
Im Kontext der Halal-Thematik versucht man die Verse des Korans für dubiose Geschäftszwecke streng nach den Interessen der Vertreter des politischen Islams entsprechend zu interpretieren und die „Nicht wissenden“, die vom islamischen Glauben wenig Ahnung haben, im Namen Allahs hinters Licht zu führen. Es wird hier Betrug im Namen Gottes gemacht. Dagegen müssen wir Einspruch erheben.
Quelle: https://www.mkv.at/wp-content/uploads/2017/06/Couleur-2-17-web.pdf , Ausgabe 02/2017, Seite 22