EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Islamgesetz neu – Österreich und der Staat im Staat und die Rolle von ATIB und der türkischen Religionsbehörde

Gratuliere Österreich, weit haben wir es gebracht. Wenn ein ausländischer Staat über einen verlängerten Arm seines eigenen Politapparates, in Form von ATIB, welcher der türkischen Religionsbehörde unterstellt ist, Druck auf den österreichischen Staat ausübt, dann stellt sich für viele Bürgerinnen dieses Landes die berechtigte Frage, was denn unter der Anleitung von führenden Politiker unseres Landes jahrzehntelang schief gelaufen ist. Mit dem Argument der Religionsfreiheit wurde in Österreich de facto ein Staat im Staat geschaffen. Die Vertreter von ATIB und der Muslimischen Jugend verlangen von der Republik Österreich, was die eigene Religionsbehörde in deren Herkunftsländern seit Jahrzehnten großen Teilen ihrer eigenen Bevölkerung vorenthält- gleiche Rechte.

Bei diesem Anliegen haben diese Gruppierungen meine vollste Unterstützung, jedoch werde ich nicht müde, ihnen den Spiegel vorzuhalten und den muslimischen Communities die Doppelbödigkeit vor Augen zu führen, welche sie zu Tage legen. Weiters gilt es immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass der ausländische Einfluss, in welcher Form auch immer nicht erwünscht ist, unabhängig davon, um welche Religionsgemeinschaft es sich handelt. Der Islam nimmt unter den abrahamitischen Religionen eine Sonderstellung ein, da es hierbei nicht nur um eine Religion im Sinne der Glaubensausübung handelt sondern auch um eine Gesellschaftsform. Die Etablierung einer Gesellschaft nach Vorstellungen von Erdogan oder der Muslimbruderschaft in Europa, insbesondere in Österreich ist ein absolutes “NO GO”. Diese Gruppierungen versuchen jedoch genau derartige gesellschaftliche Vorstellungen schrittweise zu implementieren. Die ersten die den Druck, wie im Herkunftsland, bereits zu spüren bekommen, sind Intellektuelle, Aleviten, Oppositionelle und sonstige aufgeklärte Stimmen in Österreich. Europa und Österreich wird zum Stellvertreter-Schauplatz der Konflikte im Herkunftsland. Dem muss mit einer klaren politischen Haltung ein Riegel vorgeschoben werden. Billige, stereotype Totschlagargumente, aus dem Lager der Vertreter des politischen Islams, wie Islamophobie, Rassismus oder Rechtsextremismus sind der Beleg dafür, dass die handelnden Akteure resistent gegenüber berechtigter Anliegen sind.

Das Anliegen der ATIB und der Muslimischen Jugend-Vertreter, liegt klar auf der Hand. Beide Gruppierungen möchten die Vormachtstellung, des sunnitisch geprägten Islam, wie in den Herkunftsländern auch in Österreich manifestieren und jeglichen Versuch den Islam in einem breiten Kontext wahrzunehmen, verunmöglichen. Warum soll gerade in Europa, die Freiheit genutzt werden, den Islam losgelöst von AKP-Einfluss und jener der Muslimbruderschaft zu etablieren, wenn es im eigenen Land seit Jahrzehnten nicht funktioniert? Alle muslimisch geprägten Länder agieren gegen die Grundprinzipien des Korans, des wahren Islams (10 Yunus Sure 100), welcher besagt, dass alle die nicht ihren Verstand, die Vernunft benutzen Gott bestrafen wird. Der Zustand der islamisch geprägten Länder ist der beste Beweis dafür, eine Zone frei von Verstand und Vernunft mit all den einhergehenden Problemkonstellationen, welche dem interessierten Zeitungsleser nicht entgangen sein dürfte. Wir sollten darauf achten, dass dieser Zustand nicht Europa und Österreich umgarnt, indem die verlängerten Arme der Politapparate auf das zurückgestutzt werden, was sie vorgeben zu sein, nämlich Kulturvereine.

 

 

Von Efgani Dönmez
EFGANİ DÖNMEZ Projektmanagement – Abgeordneter zum Nationalrat a.D.

Archiv

Kategorien

Schlagwörter-Wolke